Manchmal sind es nicht die großen Worte, die uns bewegen. Nicht die lauten Ereignisse, die uns verändern. Sondern etwas anderes. Etwas Kleines. Flüchtiges. Ein Blick vielleicht. Ein Gedanke, der nicht laut spricht, sondern flüstert.

So flüchtig wie ein Windhauch,
so leise wie ein Echo,
und doch – er bleibt.

Wir alle kennen diese Momente: Ein bestimmter Geruch, der uns plötzlich an eine vergessene Kindheitsszene erinnert. Ein Klang, der nicht laut, sondern zärtlich ist – wie eine Erinnerung, die sich auf Zehenspitzen zurückmeldet. Ein Satz in einem Buch, der sich festsetzt, obwohl wir ihn nur im Vorbeilesen streifen. Was bleibt, ist nicht immer greifbar. Aber es ist da.

Ich habe oft darüber nachgedacht, was Worte eigentlich tun. Sie erzählen, sie erklären, sie beschreiben. Aber vor allem: Sie bewahren. Sie halten etwas fest, das sonst vielleicht verloren gegangen wäre. Nicht nur das große Ganze – auch das Zerbrechliche. Das kaum Spürbare. Die leisen Gedanken. Die schwebenden Augenblicke.

Vielleicht ist Schreiben genau das: Ein Versuch, mit den Händen in den Wind zu greifen – wissend, dass man ihn nicht halten kann, aber spürend, dass er da war. Dass er durch uns hindurchgegangen ist.

In meinen Texten gibt es immer wieder solche Momente. Ein Wort, das sich einschleicht. Ein Bild, das bleibt. Manchmal ist es nicht der ganze Absatz, nicht die Szene, nicht die Geschichte – sondern nur ein einzelner Satz. Und ich denke: Genau der war es. Der trägt. Der ruht nach. Vielleicht ist das die eigentliche Magie von Sprache: dass sie bleibt, wo sonst nur Wind war.

Was bleibt also?
Vielleicht ist es genau das: die leise Spur eines Gedankens.
Ein Moment, der zu Wort geworden ist.

Gedankenimpuls zum Schluss

Welcher Moment hat dich zuletzt berührt, ohne laut zu sein?
Was ist geblieben, obwohl es so leicht war wie ein Hauch?


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